Während einige der vierzehn Nothelfer wie z.B. der heilige Christopherus noch immer gut bekannt sind, sind uns Namen wie Cyriakus oder Pantaleon eher fremd geworden. Sie sollen daher im folgenden kurz vorgestellt werden. Zu bemerken ist noch, daß regional mancherorts anstelle von Erasmus der hl. Nikolaus verehrt wird oder statt Ägidius der hl. Leonhard und statt Dionysius Papst Sixtus. Achatius war Soldat und soll im Jahre 138 wegen seines christlichen Glaubens gekreuzigt worden sein. Er wird als Nothelfer bei Krankheiten, Todesangst, Verfolgung und Verzweiflung angerufen. Sein Gedenktag ist der 22. Juni, seine Attribute ein Dornstrauch oder dürrer Ast, er wird aber auch mit Fahne, großem Kreuz und Schwert dargestellt. Der Benediktiner Ägidius starb 720 als Einsiedler in seinem Kloster in der Provence. Er ist Patron der Jäger und Hirten, Bettler, Aussätzigen und stillenden Mütter und Nothelfer bei Viehkrankheiten, Dürre, Feuer und Sturm, in seelischer Not und Verlassenheit. Mancherorts beginnt mit den Ägidiustag die Roggenaussaat: Wenn St. Ägidius bläst ins Horn, so heißt es: Bauer, sä dein Korn... Sein Gedenktag, der "Sankt Gilgentag", ist der 1. September. Dargestellt wird er als Abt oder Einsiedler mit einer Hirschkuh. Die heilige Barbara erlitt ihr Martyrium in Nikomedien (heute in der Türkei). Sie wurde von ihrem Vater in einen Turm gesperrt und 306 durch sein Schwert getötet, weil sie sich trotz ihrer Turmhaft weiterhin zu Christus bekannte. Sie wurde zur Patronin der Artillerie, Bergleute, Architekten, Bauleute, Maurer, Dachdecker, Gießer, Köche, Hutmacher, Steinhauer, Glöckner und Gefangenen. Als Nothelferin wird sie angerufen um eine gute Sterbestunde, für die Sterbenden, gegen Pest und Fieber. Ihr Festtag ist am 4. Dezember, dem Tag, an dem man die "Barbarazweige" (Kirschzweige) schneidet und ins Wasser stellt, damit sie an Weihnachten blühen. Barbara gehört zu den "drei heiligen Madeln", denen neben ihr noch Katharina und Margareta angehören. Dargestellt wird sie mit dem Turm, in dem sie gefangen war, mit dem Schwert, durch das sie ums Leben kam, oder mit Hostienkelch und Palme. Blasius war Bischof in Sebaste (Türkei) und starb unter grausamen Folterungen bei der Christenverfolgung unter Diokletian um 316. Als großer Wundertäter rettete er u.a. einen Jungen vor dem Ersticken durch Fischgräten. Er ist Patron der Ärzte, Schneider, Schumacher, Weber, Gerber, Musikanten. Als Nothelfer wirkt er bei Halsleiden, Kehlkopfkrankheiten, Erstickungsgefahr, Geschwüren und Husten. Bekannt ist der "Blasiussegen" an seinem Namenstag, doch gibt es als Brauchtum auch Blasiusbrot, Blasiuswasser und Blasiuswein. Er ist der Patron unserer Nachbargemeinde Hirblingen. Das Blasiusfest ist am 3. Februar. Dargestellt wird der Heilige meist im Bischofsornat mit Stab und Mitra mit zwei gekreuzten Kerzen in der Hand. Christopherus erlitt sein Martyrium im Jahre 250. Nach der Legende trug er aufgrund seiner Körpergröße Menschen über den Fluß. Ein Kind, das er trug, wog schwerer, als alles, was er bisher getragen hatte. Es gab sich dann als Christus zu erkennen und taufte ihn. Christopherus ist Patron der Flößer, Autofahrer und allgemein der Verkehrsteilnehmer, Chauffeure, Fuhrleute, Schiffer, Reisenden und Pilger, Gärtner, Obsthändler und Zimmerleute. Er ist Nothelfer bei Wassergefahr, Unwetter, Pest und Schmerz. Als Brauchtum sind Fahrzeugsegnung und Christopherus-Plakette bekannt. Sein Gedenktag ist der 24. Juli. Dargestellt wird Christopherus als Christusträger: Einen Baum als Wanderstab in der Hand mit dem Jesuskind auf der Schulter durch die Fluten watend. Cyriakus war Erzdiakon und wurde nach jahrelanger Fronarbeit in den Lehmgruben Roms dort 304 ermordet. Er ist der Patron der Unterdrückten und Zwangsarbeiter und gegen Besessenheit. Als Nothelfer dient er bei allen Versuchungen. Dionysius war der erste Bischof von Paris und starb 258 durch Enthauptung. Er ist der Patron der Schützen und Nothelfer bei Kopfschmerzen, Hundebissen, in Gewissensnöten und gegen Tollwut. Erasmus, Bischof von Antiochien (Syrien), starb 310 den Märtyrertod: Ihm sollen bei lebendigen Leib die Gedärme herausgezogen worden sein. Er ist Patron der Drechsler, Seiler und Seeleute. Als Nothelfer ruft man ihn gegen Unterleibserkrankungen, Koliken, Geburtswehen und Krämpfe. Der Tag des heiligen Cyriakus ist der 8. August. Man stellt ihn als Diakon dar mit gefesseltem Dämon, Teufel austreibend, mit Almosen (Geldbeutel) in der Hand. Eustachius, ein römischer Oberst, der im 1. Jahrhundert lebte, weigerte sich, Götzen anzubeten und starb für dieses "Vergehen" 118 den Märtyrertod. Zum Christentum war er gekommen, nachdem er bei der Jagd einen Hirsch mit einen Kreuz zwischen dem Geweih gesehen hatte: Für ihn Grund genug, sich und seine Familie taufen zu lassen. Er ist Patron der Jäger, Förster, Schützen, und Patron von Paris und Madrid. Als Nothelfer dient er in Anliegen des Natur- und Tierschutzes und bei schweren Schicksalsschlägen. Sein Fest wird am 20. September begangen. Er wird als Jäger dargestellt, mit einem Hirsch, der ein Kreuz im Geweih trägt. Georg war ebenfalls Soldat und starb 304 als Märtyrer in Kappadokien (Türkei) durch Enthauptung. Die Legende erzählt von einem Drachen, der die Menschen tyrannisierte und den er mit einer Lanze getötet haben soll. Er ist Patron der Reiter und Ritter, der Pferde und des Viehs, der Wanderer und Soldaten, Artisten, Sattler, Schmiede und Bauern. Er ist Nothelfer für Mut und Tapferkeit, gegen Kopfschmerzen und bei Kriegsgefahren. Als Brauchtum sind Georgiritt, Pferdebenediktion und Flurprozession bekannt. Der Arzt Pantaleon erlitt um 305 den Martertod in Nikomedien (Kleinasien). Er ist der Patron der Ärzte, Hebammen und Kranken. Als Nothelfer wird er angerufen bei Kopfschmerzen und Auszehrung, gegen Viehkrankheiten und Heuschreckenplagen. Sein Gedenktag ist der 23. April. Dargestellt wird er als Ritter mit Fahne, Drachen bekämpfend. Die heilige Katharina stammt aus dem ägyptischen Alexandrien und führte durch ihre weise Rede viele Gelehrte ihrer Zeit zum Glauben. Sie wurde im 4. Jahrhundert enthauptet. Sie ist Patronin der Lehrer, Theologen, Philosophen, Universitäten und Bibliotheken, Ehefrauen, Anwälte und Notare. Als Nothelferin wirkt sie bei vielen Krankheiten und zur Auffindung von Ertrunkenen. Ihr Festtag ist der 25. November. Dargestellt wird sie mit zerbrochenem Rad und Schwert. Margareta stammte aus Antiochien und wurde im Jahr 304 (nach anderen Quellen 307) enthauptet. Der Legende nach besiegte sie mit dem Kreuzzeichen einen Drachen. Sie ist Patronin der Jungfrauen, der Ehefrauen und bei schweren Geburten. Nothelferin ist sie in Geburtsnöten und für Fruchtbarkeit (auch auf den Feldern). Ihr Gedenktag ist der 20. Juli. Dargestellt wird sie mit dem Drachen, den sie mit dem Kreuz besiegt. Vitus erlitt schon als Siebenjähriger den Märtyrertod. Er wurde, nachdem er allerlei Martern wunderbar überstanden hatte, 304 zusammen mit seiner Amme und seinem Lehrer enthauptet. Er ist Patron der Winzer, Bierbrauer, Apotheker, der Jugend, der Lahmen und Blinden, der Stadt Prag und der Länder Böhmen, Sachsen und Sizilien. Er ist Nothelfer bei Epilepsie, hilft den Stummen und Gehörlosen und sorgt für eine gute Ernte. Sein Fest ist am 15. Juni. Dargestellt wird St. Veit mit einem Kessel siedenden Pechs, in dem er steht, oder einen kleinen Topf in der Hand, Löwen zu seinen Füßen, einen Hund an der Leine führend, auch mit Buch, auf dem ein Hahn sitzt und mit Märtyrerpalme.
Weitere Informationen zu den Vierzehn Nothelfern finden Sie auf der Homepage der Basilika Vierzehnheiligen.
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